Eine Lehrerin der Volksschule Egg Großdorf erzählt uns, dass eine Schülerin der ersten Klasse während der Stunde aufzeigt und als sie gefragt wird, sagt sie: „Frau Lehrerin, werden wir auch das mit der Demenz-Stunde machen? Meine Schwester hat das letztes Jahr in der Schule gelernt und das hat ihr großen Spaß gemacht. Ich möchte auch das Büchlein bekommen und die Sache mit dem Sieb machen.“
Die „Sache mit dem Sieb“ geht so, dass die Kinder während der Unterrichtsstunde zu Demenz verschieden große Dinge durch ein Sieb rieseln lassen dürfen. Der feine Sand ist das, was im Kurzzeitgedächtnis liegt, der geht bei einer Demenz schnell weg. Die größeren Körner halten sich länger, die großen Murmeln, also die Erinnerungen von ganz früher, die halten sich am längsten. Und weil auch das Ankleiden manchmal verwirrend sein kann für Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, ist auch das Teil der Unterrichtsstunde – die Kinder bekommen Socken an die Hände, den Schal auf den Kopf und der Pulli soll als Hose funktionieren. Den Kindern macht das Spaß, aber sie begreifen dabei auch, wie herausfordernd der Alltag mit Demenz sein kann. Dass jetzt schon die erste Schülerin nach unserer Schulung verlangt, nehmen wir als großes Kompliment. 🙂