hauptsach schaffa

Willi Schaffer ist 72 Jahre alt, hat eine beginnende Demenz und ist „professioneller Helfer“ in handwerklichen Belangen. Wenn er irgendwo Arbeit sieht, überlegt er nicht lange, sondern packt an. Manchmal geht auch etwas schief, aber sein Motto ist „hauptsach schaffa“. Er hat sich sein Leben lang immer gerne handwerklich betätigt und anderen Menschen geholfen.

Und weil er immer ein hilfsbereiter Mensch war, kennt er die Leute in seinem Dorf und sie kennen und schätzen ihn sehr. Für ihn ist die Vergesslichkeit manchmal frustrierend, aber er kam bisher nie in Not, denn er erlebt jetzt seinerseits die Hilfsbereitschaft seiner Umgebung. Wenn er kurzfristig nicht mehr weiß, wo sein zu Hause ist, findet sich meistens rasch jemand, der ihn begleitet. Zuletzt kam er auf diese Weise zu einer Fahrt mit dem Traktor seines Nachbarn, der auch gleich mit ihm ein Beruhigungsschnäpsle trinken wollte. Am meisten ärgert er sich über Fahrkartenschalter, denn die funktionieren nicht so wie er sich das vorstellt – und das führt hin und wieder zu Diskussionen mit dem Kontrolleur der ÖBB. Selbst als er ohne Ticket im Zug nach Feldkirch erwischt wurde, spang ein älterer Herr – ebenfalls Fahrgast – ein und bezahlte einfach sein fehlendes Ticket. Willi Schaffer ist ein zufriedener Mensch, Fahrkarten hin oder her.

Gerda Marte-Zerlauth leitet die Mobilen Hilfsdienste im Sozialsprengel Blumenegg und ist für die Aktion Demenz in der Region zuständig. In ihrer Region gibt es einige Menschen wie Willi Schaffer und sie kennt sie gut, denn sie kommen oft und gerne in die Tagesbetreuung. Aber auch die Schulkinder kennt sie gut, denn in der Volksschule vermittelt sie das Kinderbuch „Mein Opa im Zeitreisemobil“ – damit eben alle im Dorf, ob jung oder alt, über Demenz Bescheid wissen.

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