Am 6. November fand mit Dr. Albert Lingg der Auftakt zur Veranstaltungsreihe Aktion Demenz im Unteren Walgau statt. Die nächsten Veranstaltungstermine sind am Di, 12. November zum Thema „Umgang mit Menschen mit Demenz“ im Pfarrheim Satteins und am Di, 19. November zu „Autofahren und Demenz“ in der Frastanzer Museumswelt, jeweils um 18.30 Uhr.
Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe Aktion Demenz im Unteren Walgau sprach Dr. Albert Lingg am Dienstag, 6. November im Ramschwagsaal Nenzing über Demenz und die damit einhergehenden Herausforderungen für die ganze Familie.
Dr. Albert Lingg war bis 2014 Leiter einer psychiatrischen Abteilung und Chefarzt im LKH Rankweil mit Schwerpunkt Sozialpsychiatrie, Geriatrie und Suizidprophylaxe. Er engagiert sich seit der Gründung für die Aktion Demenz und ist Berater im Rahmen der Orientierungsgespräche für betroffene Familien.
In einem bis zum letzten Platz besetzten Saal gab der Vortragende Einblicke in die Themen: Vorsorge, Früherkennung, med. Diagnostik und Medikamente, Verlaufsformen, Hilfestellungen und Angebote für Angehörige
Wenn die heutige Schnelllebigkeit und fortschreitende Digitalisierung die organische Alterung unseres Gehirnes zu Vergesslichkeit und nachlassender geistiger Kapazität führen, sind dies noch keine Anzeichen einer Demenz.
Wir sprechen von Demenz, wenn das Handeln und Planen von bekannten Abläufen nicht mehr geht. Wenn sich Menschen in ihrer Persönlichkeit zusehends verändern, ist es angebracht, an eine Abklärung zu denken. Hierzu gibt es im Land Möglichkeiten, z.B. die Gedächtnisambulanz im LKH Rankweil und Angebote der Aktion Demenz.
Dr. Lingg betont immer wieder die Wichtigkeit der Enttabuisierung dieser Erkrankung. Scham und Isolation hindern uns daran, die noch gesunden Anteile zu leben und dadurch auch ein Kohärenzgefühl – d.h. mit einem guten Gefühl dazuzugehören – zu erleben.
Zur Vorsorge bringt er Beispiele wie Augenmerk auf Blutdruck, Diabetes und Arteriosklerose zu haben, körperlich und geistig beweglich zu bleiben und ein gutes soziales Miteinander zu pflegen.
Sind im Leben Einsamkeit, Depressionen und Distress immer wieder Themen, kann auch dies zu einer Demenz führen.
Dr. Lingg bringt am Ende des Vortrages die positive Wirkung von Musik ins Spiel. Das musikalische Gedächtnis ist noch lange aktiv und gibt dem Gehirn Anregungen und ein gutes Gefühl.
„Das Herz wird nicht dement“ diese Sichtweise sollten wir uns immer wieder vor Augen führen und den Menschen hinter der Erkrankung sehen.
Nächste Veranstaltung der Aktion Demenz im Untern Walgau:
- Di, 12. Nov 2024 um 18.30h
Umgang mit Menschen mit Demenz
Pfarrheim Satteins - Di, 19. Nov 2024 18.30h
Autofahren und Demenz
Frastanzer Museumswelt