Das ist Edgar, 50 Jahre, er ist Manager und ständig unter Strom. Viele wesentliche Dinge im Leben musste er vernachlässigen. Plötzlich kam es zu einem Kurzschluss …
Anders als erwartet aber setzte der Kurzschluss bei Edgar eine Menge Energie frei, und er hatte plötzlich einen scharfen Blick auf die Gesellschaft. Erschreckt stellte er fest, dass nicht nur viele ältere Menschen einsam und traurig sind, sondern auch eine Vielzahl von Jugendlichen. Und das vor seiner Haustüre, sozusagen – nicht irgendwo in der Welt. Edgar beschloss kurzerhand, eine Initiative zu gründen und dank seiner Management-Fähigkeiten gelang es ihm, seine Zielgruppen zu erreichen und zu begeistern. Er dachte sich, die Menschen brauchen ein gemeinsames Ziel, das sie verbindet und das ihnen Aufgaben gibt, die sie auch bewältigen können – auch wenn sie langsam oder unkonzentriert sind und sogar, wenn sie vergesslich werden. Edgar kaufte eine große Menge Bäume und bat sie alle um Hilfe. Die jungen Kräftigen unter ihnen gruben Löcher in die Erde, die älteren Rüstigen setzten die Bäume ein und die noch Älteren nahmen Gießkannen in die Hand. Auch die ganz Vergesslichen wussten genau, was man mit einer Gießkanne macht und wer Wasser benötigt. So entstanden mit der Zeit immer mehr schattige Plätze in den Gemeinden und Städten in Vorarlberg. Manchmal zunächst gegen den Willen der zuständigen Gemeindebeamten, aber angesichts der häufiger werdenden Hitzetage wurde bald deutlich, welch wichtigen Beitrag die Menschen gemeinsam mit den neu gepflanzten Bäumen geleistet hatten. Dass sowohl Einsamkeit als auch das Gefühl der Sinnlosigkeit verschwanden war ein erfreulicher Nebeneffekt geworden, auch wenn es ganz am Angang das Ziel des Projektes war. Edgar hatte in der Zeit viel über sich selbst und über Menschen gelernt, und er würde sicher nie mehr in die Gefahr einer Überarbeitung kommen, das hatte er sich geschworen.
Die gepflegte Arbeitskultur ist für viele Menschen ein großes Thema – deshalb erzählt Angelika Rädler-Kleboth die leider nur erfundene Geschichte von Edgar, der einen persönlichen Kurzschluss dazu nutzte, etwas Positives zu kreieren. Angelika Rädler-Kleboth ist Teil des Projektteams der Aktion Demenz in Dornbirn und kennt aus ihrem Arbeitsalltag vermutlich mehrere Kurzschluss-Geschichten.
Eine grandiose Kurzschluss-Geschichte, die bestens in die Sommerwärme der nächsten Tage passt .
Ein ansteckendes Beispiel, wie Menschen miteinander kooperieren könnten.
Eine grandiose Kurzschluss-Geschichte, die bestens in die Sommerwärme der nächsten Tage passt . Ein ansteckendes Beispiel, wie Menschen miteinander kooperieren könnten.