Alea – sie soll Licht und Freude in die Herzen bringen, der Schein geht voraus.
Alea bemerkte immer dann einen Lichtschein, wenn es eine Entscheidung zu fällen gab und mit der Zeit lernte sie, dem Licht zu folgen. Über die Jahre wuchs ihr Vertrauen in dieses kleine, für andere unsichtbare Zeichen und sie erlebte immer wieder, dass sie mit ihren Entscheidungen richtig lag – auch wenn sie manchmal für sie selbst zunächst unverständlich blieben. So begann sie in einem zweiten Bildungsweg eine neue Ausbildung, für die sie ursprünglich gar kein Interesse hatte. Sie kündigte ihre Arbeit als Journalistin und wurde Psychotherapeutin. Es war das Licht, das ganz deutlich zu sehen war, als sie auf der Universität inskribierte, während sie keine Ahnung hatte, was sie erwarten würde. Es stellte sich heraus, dass sie eine ganze wunderbare, empathische Therapeutin war, die immer wieder von ihren eigenen Interventionen überrascht war. Wenn sie einen Lichtschein wahrnehmen konnte, folgte sie ihm und konnte manchmal mit sehr unkonventionellen Impulsen eine deutliche Verbesserung für ihre Patient*innen anstoßen – die mussten den Weg natürlich alleine gehen, aber manche von ihnen berichteten ihr, dass ihnen ein seltsames Licht zur Seite stand, sobald sie Gefahr liefen, in alten Mustern zu verharren. Sie schrieb den Satz auf ihre Visitenkarte „Folge dem Lichtschein, er geht dir voraus“, und dieser Satz zog immer mehr Menschen zu ihr in die Praxis. Sie alle verbreiten auf ganz stille Art immer mehr Licht in ihrer Umgebung – und Alea wurde ein sehr glücklicher Mensch, trotz all der schweren Geschichten, die sie täglich zu hören bekam.
Marianne Hildebrand weiß um die Bedeutung dieses Lichtscheins, denn sie folgt ihm schon lange. Sie ist in der Region Rheindelta für die Aktion Demenz zuständig und erlebt in ihrer Funktion als Geschäftsführerin des Sozialsprengels täglich schwere Geschichten. Sie findet Lösungen, wo immer sie ein Licht entdeckt und wenn es auch manchmal etwas dauert – irgendwann öffnet sich eine Türe. Über ihre Arbeit schreibt sie auf der Homepage der Aktion Demenz: „Waren Sie schon einmal in einem Land, wo Sie weder die Sprache verstanden, noch irgendwelche Schriftzeichen lesen konnten? Wo völlig andere Gepflogenheiten gelebt wurden? Wo wildfremde Menschen auf Sie einredeten und dabei so taten, als würden Sie sich kennen und voraussetzten, dass Sie über alles Bescheid wüssten? Beim Umgang mit Menschen mit Demenz hilft es, wenn man immer wieder versucht, sich in deren Situation hineinzuversetzen. Bewusstseinsbildung für Demenz, das Miteinander von Menschen mit und ohne Demenz ist unser Ziel.“
Wie schön! Dem möchte ich gerne noch eine Liedzeile von Leonard Cohen (Anthem) anhängen:
„There is a crack in everything, that`s how the light gets in.“
Guten Wochenstart!