little people _ Die Rosa mit dem roten Kleid

Die Rosa lebt in einer kleinen Gemeinde weit weg von der Hektik der Großstadt. Ihre Liebe zur Farbe Rot ist unübersehbar – von ihren leuchtend roten Kleidern bis hin zu den auffälligen Schmuckstücken, die sie gerne trägt. Früher hatte sie in der Modewelt von Paris gearbeitet, doch als Mutter kehrte sie in ihre alte Heimat zurück. Trotz ihrer Demenzerkrankung blieb ihre Liebe zu roten Nuancen und glänzendem Schmuck unverändert. Sie trägt immer eine Tasche mit sich. Mit den Jahren wurde Rosa gesprächiger und lässt keine Gelegenheit aus, mit jedem, den sie auf der Straße trifft, zu plaudern. Besonders Kinder haben einen besonderen Platz in ihrem Herzen. Oft findet man sie auf den örtlichen Spielplätzen, wo sie fröhlich mit den Kleinen spielt. In der Gemeinde ist Rosa eine bekannte und beliebte Persönlichkeit. Jeder kennt sie als liebevolle Frau, die sich gerne mit Kindern und älteren Menschen unterhielt. Trotz ihrer zunehmenden Vergesslichkeit aufgrund der Demenz gibt es eine Sache, die sie nie vergisst – die Geschenke der Kinder. Jedes kleine Schmuckstück, sei es ein Ring, eine Kette oder Ohrringe, wird von ihr mit Freude entgegengenommen, während sie ihre Tasche behutsam neben sich abstellt.

Die Kinder wiederum wissen, wie sehr sie Rosa eine Freude bereiten können. Als Dankeschön erhalten sie von ihr liebevoll ausgesuchte Geschenke. So ist Rosa nicht nur eine Frau mit roten Kleid, sondern eine strahlende Figur in der Gemeinschaft, die mit Liebe und Fürsorge die Herzen der Menschen berührt. Und während sie durch die Straßen der Gemeinde schlendert, begleitet sie stets ihr treuer Begleiter – die Tasche, gefüllt mit Erinnerungen an eine vergangene Zeit und an die vielen kleinen Momente des Glücks, die sie jeden Tag aufs Neue erlebte.

Nebahat Inan hat sich bei ihrer Figur von einer wahren Geschichte inspirieren lassen, diese Frau kannte sie als sie noch im Jesuheim in Lochau als Dipl. Sozialbetreuuerin gearbeitet hat. Seit zwei Jahren ist sie  für die Aktion Demenz in Lauterach zuständig und hat mit ihrer Figur einen schönen Einblick in ihr eigenes Wirken geschrieben. Wenn sie nicht gerade auf Berge klettert und die Stille der Natur genießt, kümmert sie sich in ihrer Gemeinde darum, dass es den Menschen gut geht – vor allem den älteren Menschen.

Ihre Tasche ist gefüllt mit vielen wertvollen Dingen, aus denen sie Teilhabe-Möglichkeiten zaubert. So entsteht auch in Lauterach gerade das nächste  Demenzcafé für das gesellige Zusammensein unter Komplizi*innen – Menschen, die das Vergesslichsein schon etwas genauer erforscht haben. Nebahat  sorgt mit ihrer Genauigkeit dafür, dass die Rahmenbedingungen auch wirklich passen, damit alle sich wohlfühlen.

 

 

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