„Die wichtigste Ressource im Umgang mit Menschen mit Demenz ist die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen“, betont Christian Müller-Hergl, Pflegeexperte mit Schwerpunkt Demenz, bei seinem Vortrag im September in Dornbirn.
Die Begleitung von Menschen mit Demenz ist herausfordernd und für Angehörige oft sehr schmerzhaft. Mit der Erkrankung lösen sich viele soziale Regeln des Zusammenlebens auf. Strukturen oder Normen wie „was sich gehört“ oder „immer schon so war“ müssen individuell und stetig neu bewertet werden.
Entscheidend ist, was man zulassen kann. „Ich muss als Angehörige*r die innere Freiheit haben, den anderen in diese Situation zu entlassen“, erklärt Müller-Hergl. Je mehr den Betroffenen eine Umgebung geschaffen wird, in der sie so sein dürfen, wie sie sind, desto besser geht es allen Beteiligten. Dazu gehört auch, sich auf die Logik der Erkrankten einzulassen – und, was oft am schwersten fällt, die Kontrolle abzugeben.
Müller-Hergl rät Angehörigen, gut zu überlegen, wie weit sie diesen Weg selbst gehen können und wollen – und wo externe Unterstützung nötig ist. In jedem Fall empfiehlt er, sich nach der Diagnose frühzeitig ein umfassendes Hilfesystem aufzubauen und jede verfügbare Hilfe ins Haus zu holen.
Der diplomierte Theologe Christian Müller-Hergl ist Pflegexperte und Autor. Sein Ansatz der „Person-zentrierten Betreuung und Pflege“, hat schon so manche verfahrene Pflegesituation gelöst und sowohl für Pflegefachkräfte als auch für pflegende Angehörige ist die Einführung in den Umgang mit herausfordernden Situationen hilfreich. Müller-Hergl war im September zu Gast in Dornbirn und wird im November ein weiteres Mal in Vorarlberg zu hören sein:
- Vortrag: Umgang mit Menschen mit Demenz Person – zentrierte Betreuung und Pflege
- 11. November 2025, 19:30 Uhr
- Veranstaltungsort: Haus Nofels, Magdalenastraße 9
- Freier Eintritt
- Anmeldung: E servicestelle.sbf@feldkirch.at oder Tel +435522 3422 6882